Kernbindung

Kernbindung
Kẹrn|bin|dung: durch den Austausch von Pionen zwischen den Nukleonen (starke Wechselwirkung) bewirkte Bindung der Letzteren zu einem Atomkern. Den Energiebetrag, den man theoretisch aufwenden müsste, um alle Protonen u. Neutronen eines Kerns zu isolieren, nennt man Kernbindungsenergie (5–9 MeV/Nukleon). Diese ist dem Massendefekt äquivalent.

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Kernbindung,
 
die durch die Kernkräfte bewirkte Bindung mehrerer Nukleonen zu einem Kern (Nuklid). Die Energie, die einem Kern in seinem Grundzustand zugefügt werden muss, um alle seine Nukleonen in einen ungebundenen Zustand (ohne kinetische Energie) zu befördern, heißt Kernbindungsenergie. Nach dem einsteinschen Gesetz sind Energie und Masse äquivalent (Masse-Energie-Äquivalenz); die hiernach der Bindungsenergie entsprechende Masse wird als Massendefekt bezeichnet. Die Masse eines Kerns ist um den Massendefekt kleiner als die Summe der Massen seiner Nukleonen. Durch den bei stabilen Kernen mit größer werdender Massenzahl wachsenden Neutronenanteil wird die mit zunehmender Kernladungszahl immer größer werdende Coulomb-Abstoßung der Protonen kompensiert, weil die Neutronen elektrisch neutral sind, aber wie die Protonen der starken Wechselwirkung der Kernkräfte unterliegen.

Universal-Lexikon. 2012.

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